Labbadia rechnet ab

Wolfsburg-Coach Bruno Labbadia hätte nicht besser in die neue Bundesliga-Saison starten können – gegen Vizemeister Schalke 04 (2:1) und Leverkusen (3:1) gab es zwei rauschende Siege zu feiern. In der Vorsaison wären die „Wölfe“ fast abgestiegen und grüßen nun von Platz zwei in der Tabelle hinter Bayern München. Dennoch ist in der VW-Stadt nicht alles eitel Sonnenschein. Die Mannschaft muss den Ausfall von Kapitän Josuha Guilavogui verkraften und nun holt Trainer Labbadia auch noch zur Medienschelte gegen die Journalisten aus und kritisiert den Umgang mit den Trainern in der Bundesliga.
Sechs Jahre ist es mittlerweile her, dass Labbadia, damals in den Diensten des VfB Stuttgart, der Kragen platzte. Seine Kernaussage im Oktober 2012: „Die Trainer in der Bundesliga sind nicht die Mülleiner von allen Menschen hier.“ Auch wenn schon mehrere Jahre ins Land gezogen sind, bleibt der mittlerweile 52-Jährige bei seiner Meinung. „Mehr denn je“ seien seine Ängste und Worte von damals in der Bundesliga präsent. „Nach dem Motto: ‚Friss oder stirb'“, werden die Trainer nur noch dahingetrieben. Zurzeit muss sich Labbadia jedoch keine Sorgen über Kritik machen, steht er mit seinen „Wölfen“ doch auf Platz zwei in der Tabelle und der maximalen Punktausbeute. Anders sieht es mit Heiko Herrlich aus, dem nach zwei Niederlagen zum Saisonauftakt ordentlich Kritik entgegenweht. Dies kann Labbadia nicht verstehen. „Es sind gerade mal zwei Spiele absolviert. ich finde, das können Trainer nicht akzeptieren.“
Das eigentliche Ziel von Labbadia ist jedoch etwas ganz anderes. Nachdem es für die Wolfsburger in den letzten beiden Jahren nur um den Klassenerhalt ging, versucht der Trainer seinen VfL nun wieder in ruhigere Fahrwasser zu lenken. Seine Spielidee haben die Wolfsburger in der Sommerpause besser verinnerlicht und nun ernten sie die ersten Früchte in Niedersachsen. Mit Manager Jörg Schmadkte hat man sich kompetent auf der anderen wichtigen Stelle in der Führung verstärkt. Das neue Duo Schmadkte und Labbadia hat im Sommer intelligent eingekauft und auf den schwach besetzten Positionen sehr gut verstärkt. Nach der Länderpause wartet mit Hertha BSC der nächste Härtetest. Die Berliner sind punktgleich mit den Wölfen und liegen auf Platz drei.

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