Deutschland hat den Start in die WM 2022 aber so richtig verpatzt. Gegen Japan stand es nach 90 Minuten 1:2. Es war eine Partie, die das DFB-Team niemals hätte verlieren dürfen. Aus zwei Gründen ist es doch passiert: Erstens erwischte Japans Keeper Gonda einen Sahnetag. Zweitens scheiterte die Elf von Bundestrainer Hansi Flick an der eigenen Überheblichkeit. Da Spanien das Parallelspiel gegen Costa Rica mit 7:0 gewann, kann nach einer Niederlage oder einem Unentschieden gegen die Iberer am nächsten Spieltag schon alles vorbei sein. Japan darf dafür nur nicht gegen Costa Rica verlieren.

Spielbericht: Deutschland macht das 2:0 nicht

Das DFB-Team leistete sich zu Beginn einige Unsicherheiten in der Partie. Die Quittung schien auf dem Fuß zu folgen: Japan erzielte das frühe 1:0. Der Treffer zählte aufgrund einer Abseitsposition jedoch nicht. Anschließend kam Deutschland immer besser in die Partie, war drückend überlegen und traf schließlich zur Führung. Gündogan verwandelte einen Elfmeter (33. Minute). Ansonsten betrieb das DFB-Team gnadenlosen Chancenwucher. Immer wieder entschärfte Gonda erstklassige Gelegenheiten. Das deutsche 2:0 praktisch mit dem Halbzeitpfiff wurde außerdem vom VAR aufgrund einer Abseitsposition zurückgenommen.

Im zweiten Durchgang beging Flick dann vielleicht den größten Fehler seiner bisherigen Karriere: Er wechselte in der 67. Minute die beiden bis dahin besten Spieler Gündogan und Müller aus. Und dies war auf dem Platz zu sehen. Japan kam immer besser auf und erzielte das verdiente 1:1 durch Doan (75.). Der Treffer hinterließ beim DFB-Team heftige Wirkung: Die Unsicherheit kam in der Defensive zurück. Der im Hauptberuf beim VfL Bochum tätige Asano nutzte dies. Er sprintete mit der Kugel am Fuß über das halbe Feld. Schlotterbeck war zwar bei ihm, aber offenbar nur um ihm Begleitschutz zu geben und ihm Applaus zu spenden. Ungehindert versenkte der Japaner zum 2:1 (83.). In der Folge versuchte das deutsche Team mit der Brechstange, doch noch um Ausgleich zu kommen – vergeblich. Wie diese Mannschaft in der Lage sein soll, Spanien zu schlagen, dürfte sich den wenigsten Beobachtern der Partie erschließen.