Klopp ist Realist

Borussen-Trainer Jürgen Klopp weiß den Gegner am kommenden Samstag wohl genau richtig einzuschätzen. Als „gierig“ und „gallig“ bezeichnete er die Bayern zuletzt. Die letzten 4 Begegnungen gingen an die Schwarz-Gelben und auch das Pokalfinale war eine Demonstration des Meisters. „Wir haben uns überlegt, wir fahren trotzdem mal hin“, so Klopp mit der gewohnten Portion Ironie.

Aus der Personalabteilung gibt es immerhin positive Nachrichten. Mario Götze konnte zwar nur in seinen Hallenschuhen leichte Laufeinheiten absolvieren, Ilkay Gündogan muss nach seiner Knöchelprellung noch abwarten, allerdings könnten beide in den verbleibenden 2 Tagen fit werden. Ebenso sieht es bei Innenverteidiger Mats Hummels aus, der nach seiner Verletzung wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist.

Bei einer Pressekonferenz wurde Klopp auch auf die aktuelle Klasse der Münchner angesprochen. „Da haben wir dazu beigetragen“, so der Meistermacher, der damit meint, dass die Dortmunder durch ihre 2 starken Jahre die Bayern zur Höchstleistung getrieben hätten. Vor allem ist aber die ausgezeichnete Transferpolitik des Sommers hervorzuheben, da die Bayern nun über einen Kader verfügen, der nahezu jeden Ausfall in der Startelf gleichwertig ersetzen könnte.

Die wohl größte Umstellung sieht Klopp hingegen auf dem intensiven Umschaltspiel der Bayern, was eigentlich immer das Attribut Nummer 1 des BVB war. Als Beispiel brachte er eine Situation vom Spiel gegen Freiburg, als sich gleich 6 Münchner in einen Konter einschalteten. Mats Hummels hofft derweil trotz der Dominanz des Gegners auf mindestens einen Punkt aus der Allianz-Arena entführen zu können. Für den Nationalspieler wird es sowieso ein ganz besonderes Spiel, da er in seiner Jugend für die Bayern kickte.

Die Tendenzen dieser Saison sprechen also klar gegen den BVB und trotzdem glauben laut einer Umfrage rund 49% der Teilnehmer an einen Sieg des amtierenden Double-Gewinners. Gegenüberstellend sind nur 37% auf der Seite der Münchner. „Die Bayern sind Favorit, sie spielen ihre eigene Saison“, sagte Klopp dazu. Trotz der Umfrage und der letzten beiden Jahren seien die Bayern eine europäische Spitzenmannschaft und mit Abstand der schwerste Gegner, gegen den es in der Bundesliga gehen kann. Vielleicht macht es Sinn, dieses Mal den Ball vor dem Spitzenspiel etwas flacher zu halten. Zumindest wäre dann die Freude über einen möglichen Punktgewinn umso größer.

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